Hier in der heiligen jüdischen Gemeinde Eisenstadt. Die Grabinschriften des jüngeren jüdischen Friedhofes in Eisenstadt von Johannes Reiss

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November 1992 wurde der jüngere jüdische Friedhof in Eisenstadt geschändet und für Stunden standen die menschenverachtenden Worte der Täter im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Hier, wo als trauriger Rest der ehemaligen jüdischen Gemeinde Eisenstadt nach der physischen Vernichtung der Juden nebst Steinen nur Worte und Buchstaben geblieben waren, machte dies umso betroffener, und führte zur Entscheidung, die Archivierung der Grabinschriften des Friedhofes, mit der schon 1991 lose begonnen worden war, für einige Zeit ins Zentrum der Arbeit des Österreichischen Jüdischen Museums zu rücken. Alle noch lesbaren Inschriften wurden entziffert, abgeschrieben, übersetzt und kommentiert, jeder Grabstein wurde fotographiert, sowie mehrere Register erstellt. Die Grabsteine wurden numeriert und entsprechen den Nummern auf dem beigelegten Plan und den „Seitenzahlen“ im Hauptteil des Buches.